Bei dieser Reise dreht sich fast alles um den Rossese-Wein, der völlig zu unrecht leider noch ziemlich unbekannt ist.
Die Rossese-Reben, eine authochthone Rebsorte sind mitunter weit über 100 Jahre, viele bis zu 170 Jahre alt. Der Rossese ist ein gut gehütetes Geheimnis, versteckt hinter all den grossen und berühmten Rotweinen Italiens zeigt er sich nur dem aufmerksamen Kenner. Ein echter Geheimtipp unter den Weinen!
Die Rossese-Reben wachsen in extremen Steillagen mit enormen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Die Weinberge liegen spektakulär in 250 – 800 m Höhe und bieten atemberaubende Panoramablicke von den Seealpen mit beinahe 2,000 m Höhe bis zum glitzernden ligurischen Meer.
Einige der von uns besuchten Winzer gehören zur Winzervereinigung Vigne Storiche:
Die Winzergemeinschaft „Vigne Storiche“ (historische Reben) wurde im Jahr 2007 gegründet, um den Rossese bekannter zu machen und die Qualität zu fördern.
„Es ist ein Glücksfall, dass dieser Wein auch gut ist… Denn nachdem man diese Weinberge gesehen hat, beginnt das Herz unwillkürlich für diese heroischen Winzer zu schlagen, die dort Reben pflegen, wo die Kosten dies eigentlich kategorisch verbieten. Wir haben eine herrliche Weinlandschaft hier im Westen Liguriens, und zum Glück ist der Rossese ein überaus interessanter Wein mit Charakter und Wohlgeschmack. Die heißen Steillagen von Dolceacqua, San Biagio und Soldano ergeben warme Weine mit Fülle und viel reifer, pfeffriger Frucht… Das Kapital des Rossese ist aber, dass er ein Original ist, unverwechselbar, dass er anders ist als alle anderen Weine!“ (Andreas März, MERUM – www.merum.info)
Poggi dell’Elmo bei Soldano
“Die Hügel des Helmut” heisst wörtlich übersetzt dieses Weingut. Gianni Guglielmi, der sich selbst voller Stolz als Bauer bezeichnet, hat wie seine Vorfahren eine tiefe Verwurzelung in Soldano, und ist an diese Erde, die schon sein Vater, Grossvater und Ur-Grossvater bearbeiteten, unauflöslich gebunden. Als einfacher und so grossherziger Mann führt er das landwirtschaftliche Anwesen, zu dem auch Rosen- und Mimosenproduktion gehören gemeinsam mit seiner Frau Maria, seiner Tochter Valentina und der Mutter fort. Sieht man die Weinberge, dann setzt man schnell “in heldenhafter Weise” dazu. In den letzten Jahren haben seine Weine stets an Qualität gewonnen, und die „Hügel des Helmut“ gehören mittlerweile fest in den Kreis der besten Weine dieser Gegend.
A Trincea (ausser bei der Reise zum Frühjahrsbeginn)
Ein einzigartiges Projekt in einer einzigartigen Landschaft. Im Alleingang hat Herr Masala hier eine riesige Fläche von 8 Hektar komplett terrassiert um aus den 45,000 Reben, gelegen am dramatischen Steilhang mit atemberaubenden Ausblicken, einen Rossese-Wein zu keltern. Dino Masala gehört nicht zur Vereinigung der Rossese-Winzer, seine Philosophie ist eine andere. Er möchte einen „echten“ Roccese (Roccia – der Fels) herstellen, wie es die Urväter taten und die Rezepte seiner Weine und die darin enthaltenen Rebsorten (alle autochton und historisch) sind Ergebnis einer Forschungsarbeit, bleiben jedoch geheim. Trotz oder wegen aller Geheimnisse und Kontroversen – der Besuch auf A Trincea wird ein unvergessliches Erlebnis, hier passt einfach alles – das traumhafte Panorama hinüber nach Frankreich und über das Meer, die aromatische Luft (hier wird auch wilder Lavendel und viele andere Mittelmeerkräuter angebaut!) und die leckeren kleinen Snacks, die wir hier zu einem gemütlichen Picknick gereicht bekommen!
Bio Vio bei Albenga
An einem Tag machen wir einen Abstecher in Richtung Albenga – ein weiteres spannendes Anbaugebiet in der Nähe der ligurischen Küste. Hier wächst unter anderem der Pigato di Albenga, eine authochthone weisse Rebsorte. Die Kellerei befindet sich in ruhiger Lage im Ort Bastia, nur 3 km vom Meer entfernt. Im Landgut werden neben dem Wein auch ein feines Olivenöl, verschiedenes Gemüse und Kräuter produziert. Die Produkte haben alle das biologische Zertifikat. Zur Verkostung gibt es nicht nur den Pigato, sondern auch noch einen interessanten Granaccia oder auch einen Vermentino. Die Familie führt das Landgut seit mehreren Generationen und heisst uns herzlich willkommen.