Die Lunigiana ist vielleicht die an autochtonen Reben reichste Region Italiens. Über Jahrhunderte führten hier wichtige Handels- und Pilgerwege entlang (die Frankenstrasse, die Via del Sale – die Salzstrasse) und es mag daran liegen, dass dies zu einem so reichen Erbe der Weinvielfalt geführt hat. Die Rebsorten der Lunigiana sind von grossem Interesse für Studien der Universität Pisa, an denen viele Winzer der Gegend teilnehmen. Nennen wir nur einige der Rebsorten: Vermentino Nero, Pollera, Marinello, Groppello, Durella, Albarola, Uslina, Lugliesa, Bracciola, Barsaglina, Caloria, Luagda, Pinzamosca, Verdella, Varano Bianco ecc.
Leider hat sich im Lauf der Generationen einiges Wissen um die Tradition und die antiken Weinbautechniken verloren, vor allem in den entlegeneren Gebieten. Dennoch bietet die Region, früher wie heute, hervorragende Bedingungen für den Weinanbau, die Voraussetzung zur Herstellung aussergewöhnlicher Weine.
Auf unserer Reise lernen wir vor allem die kleineren Weingüter kennen und natürlich deren Winzer – alles starke Persönlichkeiten mit klaren Prinzipien. So entstehen aussergewöhnliche Weine, Ausdruck eines aussergewöhnlichen Territoriums.
Ottaviano Lambruschi
Die Kellerei von Ottaviano Lambruschi befindet sich mitten in den grünen Hügeln der Colli di Luni beim historischen Ort Castelnuovo Magra und produziert seit über 40 Jahren Weiß- und Rotweine von wunderbarer Qualität. In der Fachwelt wird das Unternehmen mit den höchsten Auszeichnungen versehen. Die Leidenschaft für die Herstellung von feinen Weinen, die selbst die raffiniertesten Gaumen verzaubern, wird von Generation zu Generation weitergegeben. Von den leichten Weißweinen, die sich ideal für Fischgerichte und Aperitive eignen, bis zu den körperreichen Rotweinen, die perfekt zu Fleisch oder Schmorgerichten passen, bietet das Weingut Ottaviano Lambruschi eine feine Auswahl an guten Weinen. Im Laufe der Jahre hat die erfolgreiche Tätigkeit von Ottaviano Lambruschi ihren Besitz durch den Erwerb von Weinbergen in den wertvollsten Gebieten des ligurischen Weinbaus erweitert, zu denen zweifellos „Sarticola“ gehört, ein historisches Anwesen, das bereits in der Römerzeit berühmt war.
Monastero dei Frati Bianchi bei Equi Terme
„Der Name der Weinkellerei hat eine uralte Geschichte und bezieht sich auf ein Kloster, von dessen Existenz es erste Dokumente aus dem 7. Jahrhundert gibt. Es wurde im Auftrag von Ato, dem Sohn von Egenio dem Langobarden, gebaut. Einige Jahrhunderte später, 1106, schickte Papst Paschal II. den Benediktinermönch Bernardo degli Uberti an diesen Ort, um sich mit lokalen Familien zu treffen. Nachdem er den Bitten der beiden Familien zugehört hatte, beschloss er, auf den Fundamenten der alten Ruinen ein neues Kloster zu errichten, es San Michele zu weihen und der mächtigen Abtei von Canossa zuzuordnen.
Zur Verwaltung der Klosteraktivität wurden Mönche ernannt, die wegen der Farbe ihrer Gewänder auch als „Frati Bianchi“ weisse Brüder bekannt sind, was ebenfalls auf eine gewisse moralische Ethik hinweisst (weiß zeigt „Reinheit“, in Kontrast zur grassierenden Korruption in den Klostergemeinschaften jener Zeit). Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Zentrum nicht nur für seine religiösen Aktivitäten berühmt, sondern auch für die Qualität seines Landes und seine bemerkenswerte landwirtschaftliche Produktion: Die typischen Weine der hügeligen Landschaften wurden bald zum Symbol und zur Tradition des Ortes.
Die Weinkellerei Monastero dei Frati Bianchi wurde im Frühjahr 2004 gegründet, als wir, nachdem wir Wein für Familienzwecke und wenig mehr hergestellt hatten, beschlossen, unsere Weinberge umzustrukturieren und die alten Ländereien, die sich bereits im Besitz des alten Klosters befanden, wiederherzustellen. Obwohl seit Jahrhunderten bepflanzt, waren sie in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten.
Dieses Gebiet, in dem die Pflege der Weinberge mühsamer ist aufgrund der Morphologie des Geländes hat all die Eigenschaften, die für Hügelkulturen typisch sind. Diese Bedingungen unseres Terroirs ermöglichen es uns, unsere Weinberge auf sehr natürliche Weise zu bewirtschaften, wobei wir weder synthetische Produkte noch Pestizide verwenden, sondern ausschließlich Düngemittel tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Selbst unsere Weine lassen sich als natürlich bezeichnen, da sie ohne Zusatz von Zuchthefen spontan vergoren werden, mit langsamer Raffination stabilisiert und ohne Zusatz von Sulfiten in Flaschen abgefüllt werden.
Wir sind stolz darauf, diese Art der Landwirtschaft aufrechtzuerhalten: es ist ein bisschen so, als würde man Traditionen nicht aufgeben und ein Symbol unserer Orte am Leben erhalten.“
Giorgio Tazzara, Winzer
Fabbrica di San Martino
Die „Fabbrica di San Martino“ befindet sich in der Toskana, auf den grünen Hügeln bei Lucca in der Weinbauzone des DOC Colline Lucchesi und an der Strasse des Weines und Öles von Lucca. Von ihrem Standort aus geniesst die Villa einen herrlichen Panormablick über die Stadt Lucca mit ihrer berühmten Stadtmauer und auf die gesamte Ebene bis hin zum Meer.
Die Villa, erbaut im Jahr 1751, wurde mit grosser Sorgfalt restauriert. Es gibt einen wunderbaren toskanischen Garten und viele elegante Salons mit originalen Einrichtungen. In der Villa erlebt man die raffinierte Atmosphäre der Vergangenheit. Bei unserem Besuch werden Sie die Gelegenheit haben, die Villa zu besichtigen, bevor Sie die Weinverkostung vornehmen.
In der Fabbrica di San Martino erfolgt der Weinanbau nach den biodynamischen Prinzipien. Diese sehen einen engen Kontakt zwischen dem Land, den Pflanzen und dem Winzer vor. Ohne jeglichen Einsatz von Kunstdünger und anderen chemischen Substanzen ist es unmöglich, die Produktion zu „steuern“, sondern der Winzer muss sehr achtsam mit der Erde und den Pflanzen kooperieren und deren Rhytmen respektieren. Auf eine Art ist es also der Weinberg, der uns führt und lenkt, nicht andersherum.
Lassen Sie sich überraschen von den erstaunlichen Weinen, die so entstehen!
* bei der SONDERREISE (29.09. – 06.10.2018) könnte dieses Weingut durch ein anderes ersetzt werden!
Pietra del Focolare
„Wir wollen einen guten Wein herstellen, der Emotionen weckt. Wenn man mit Laura spricht, versteht man, dass das Verhältnis zwischen Weinbauer und Natur sehr leidenschaftlich ist und weit über reines wirtschaftliches Interesse hinausgeht. Zu Pietra del Focolare gehören 13 verschiedene kleine Weinberge, verteilt auf das ganze Territorium der Doc Colli di Luni.
Es ist ein echter Familienbetrieb, dabei ganz in Frauenhand – Laura und ihre Tochter kümmern sich um den Weinberg und werden uns mit viel Hingabe ihre Weine erklären. Sommeliers lieben den natürlich hergestellten Vermentino, der schon viele bedeutende Weinpreise gewonnen hat.“