Die Lunigiana ist vielleicht die an autochtonen Reben reichste Region Italiens. Über Jahrhunderte führten hier wichtige Handels- und Pilgerwege entlang (die Frankenstrasse, die Via del Sale – die Salzstrasse) und es mag daran liegen, dass dies zu einem so reichen Erbe der Weinvielfalt geführt hat. Die Rebsorten der Lunigiana sind von grossem Interesse für Studien der Universität Pisa, an denen viele Winzer der Gegend teilnehmen. Nennen wir nur einige der Rebsorten: Vermentino Nero, Pollera, Marinello, Groppello, Durella, Albarola, Uslina, Lugliesa, Bracciola, Barsaglina, Caloria, Luagda, Pinzamosca, Verdella, Varano Bianco ecc.

Leider hat sich im Lauf der Generationen einiges Wissen um die Tradition und die antiken Weinbautechniken verloren, vor allem in den entlegeneren Gebieten. Dennoch bietet die Region, früher wie heute, hervorragende Bedingungen für den Weinanbau, die Voraussetzung zur Herstellung aussergewöhnlicher Weine.

Auf unserer Reise lernen wir vor allem die kleineren Weingüter kennen und natürlich deren Winzer – alles starke Persönlichkeiten mit klaren Prinzipien. So entstehen aussergewöhnliche Weine, Ausdruck eines aussergewöhnlichen Territoriums.

Belmesseri

Die Kellerei Belmesseri liegt im grünen  Tal des Magra-Flusses an einem kleinen natürlichen Pool, der bei schönem Wetter zum Baden einlädt. Das Unternehmen besteht aus dem Geburtshaus des Dichters Paolo Belmesseri aus dem 16. Jahrhundert, der alten Mühle und der Ölmühle aus dem 17. Jahrhundert. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befinden sich die historischen Räume, in denen der Wein vergoren und gelagert wird.

Die Weinberge befinden sich auf den umliegenden Terrassen entlang der Ufer des Baches: Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Pollera, Merlarola, Durella, Albarola, Verdarella und Vermentino, aus denen die interessanten und ausdrucksstarken Rot- und Weißweine entstehen.

Pian della Chiesa bei Tellaro

Eingebettet ins Grüne, umgeben von dichten Wäldern erscheint ganz plötzlich diese grosse, wirklich unerwartete Ebene. Pian della Chiesa steht auf einem Karstloch in Montemarcello, versteckt und hochgelegen in der Gegend von Zanego.

Die Geschichte des Unternehmens
Es begann im Jahr 2008, als Ottavio Muzi-Falconi, bis dahin Finanzbetreiber eines wichtigen internationalen Konzerns, beschloss, sein Leben zu ändern und näher an seine Mutter heranzukommen, die in Montemarcello lebt. Mit der Liquidation erwarb er von der Kurie diese 8 Hektar Land in der einzigen großen Ebene von Montemarcello (daher Pian della Chiesa) und zog mit seiner Frau Margot dorthin.

Alles beginnt mit der Renovierung der verschiedenen Ferienhäuser
Zusätzlich zur Rekonstruktion und Wiederherstellung der historischen Trockenmauern der Vergangenheit wurde eine alte Agrarlandschaft ans Licht gebracht, die bis dahin von Brombeersträuchern bedeckt war. Sobald die ersten Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Gebiet durch den Beginn der Vermietung der sorgfältig renovierten und aufgewerteten Gebäude rentabel gemacht, im Rahmen eines Projekts, bei dem auch Gäste in die landwirtschaftlichen Arbeiten einbezogen werden, wenn sie Interesse haben. Interesse an einem touristischen System der Entspannung, des Kontakts mit der Natur und der Wiederaneignung natürlicherer Zeiten und Rhythmen; ohne auf Komfort und Bequemlichkeit zu verzichten.

Die Trauben
Als der erste Weinberg im Jahr 2010 gepflanzt wurde, wurde er zunächst aus landschaftsästhetischen Gründen angelegt, mit dem Ziel, die Ebene zu verschönern, zu charakterisieren und die Landschaft zu bereichern. Ottavio krempelt jedoch die Ärmel hoch und beginnt ohne jegliche Vorkenntnisse mit der Herstellung von Trauben und Wein. Zunächst wurde er von Andrea Marcesini vom Weingut La Felce in den Colli di Luni begleitet und beraten, auf den er sich auch bei der Vinifizierung verließ. Heute wird der gesamte Prozess, von der Traube bis zur Flasche, in Pian della Chiesa im neuen, teilweise unterirdischen Keller unter der önologischen Beratung von Giorgio Baccigalupi durchgeführt.

Pietra del Focolare

„Wir wollen einen guten Wein herstellen, der Emotionen weckt. Wenn man mit Laura spricht, versteht man, dass das Verhältnis zwischen Weinbauer und Natur sehr leidenschaftlich ist und weit über reines wirtschaftliches Interesse hinausgeht. Zu Pietra del Focolare gehören 13 verschiedene kleine Weinberge, verteilt auf das ganze Territorium der Doc Colli di Luni.

Es ist ein echter Familienbetrieb, dabei ganz in Frauenhand – Laura und ihre Tochter kümmern sich um den Weinberg und werden uns mit viel Hingabe ihre Weine erklären. Sommeliers lieben den natürlich hergestellten Vermentino, der schon viele bedeutende Weinpreise gewonnen hat.“