Fèlsina im Chiantigebiet
Ein Weingut im Chiantigebiet, das wir nach einer wunderschönen Wanderung entlang unendlicher Zypressenalleen erreichen.
Domenico Poggiali kaufte den Bauernhof Fèlsina im Jahr 1966. Er beschloss in dieser für den italienischen Weinbau schweren Zeit mit einem mutigen Schritt, in die Qualität des Weins und in das Fachwissen junger Menschen zu investieren.
Mit Leidenschaft für den Weinbau und geschickten Unternehmern modernisierten Domenico und sein Sohn Giuseppe die Bewirtschaftung des Landes, ohne den Geist der Tradition aufzugeben. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Rebfläche auf über vierzig Hektar an.
Die Freundschaft mit Luigi Veronelli und die Zusammenarbeit mit dem Önologen Franco Bernabei haben einen Weg vorgezeichnet, der sich mit äußerster Konsequenz in den Weinen zeigt. Beginnend mit dem Jahrgang 1983, dem ersten Jahrgang von Fontalloro und Rancia, bis heute.
Die über mehr als tausend Jahre alten Bauernhöfe von Fèlsina bilden auch heute noch die kulturelle Grundeinheit unserer Arbeit. Wie bei allen guten Landwirten ist unser Hauptanliegen, die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens zu schützen. Dabei sind wir offen für Innovationen, arbeiten ohne Exzesse und in einem experimentellen Kontext, der von der Biodynamik bis zu den modernsten Technologien reicht.
Aus diesem Grund führen wir seit langem Massenselektionen durch, mit dem Ergebnis, dass nirgendwo sonst so viele Sangiovese-Klone in so heterogenen Gebieten gepflanzt werden wie in Fèlsina. Damit haben wir wie ein Maler eine Palette unendlicher Nuancen und Möglichkeiten vor uns.
Wälder, mit Getreide gesäte Felder, Olivenhaine, Gestrüpp, Gräben und Bäche, die kleinsten Felder des Jagdreviers, die mit Luzerne, Esparsette, Sorghum, Sonnenblumen und Ackerbohnen bewirtschaftet werden. Sie alle tragen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Fèlsina ist ein echter Bauernhof, dessen wichtigste Tätigkeit neben dem Wein die Herstellung von Olivenöl ist. Seit 2002 führen wir das Projekt „Öl nach Veronelli“ durch.
Bei der Verkostung werden wir verschiedene Chianti-Weine erleben sowie das Öl von Fèlsina. Interessant ist auch die Kunstausstellung, die sich im Weingut befindet, besonders beeindruckend ist der alte Keller.
Poggiogrande bei San Quirico
Orcia DOC
DOC Orcia ist ein relativ junges und kleines DOC-Zertifikat, besonders im Vergleich zu seinen Nachbarn Brunello di Montalcino und Nobile di Montepulciano. Natürlich ist es schwierig, mit so mächtigen Nachbarn zu konkurrieren. Doch ein gesunder Wettbewerb hat noch niemandem geschadet, und die Produzenten von Val d’Orcia wissen auch, wie sie davon profitieren können.
Luca Zamperinini stellt sich vor:
Wir sind auf dem Bauernhof Poggio Grande in Castiglione d’Orcia. Einer der fünf Gemeinden des Val d’Orcia, das seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Alle Hügelkämme sind mit Weinreben bepflanzt. Ich nenne die Felder normalerweise „l’arlecchino“, weil je nach Bodenart verschiedene Rebsorten gepflanzt wurden: Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot und einige französische Weißreben. Aber der unbestrittene Protagonist dieses Landes bleibt der Sangiovese, der sich hier dank des vulkanischen Mineralbodens des Monte Amiata auf spektakuläre Weise entwickelt.
Unsere Familie führt den Bauernhof seit fünf Generationen. Es ist ein Job, der viel Engagement und Opferbereitschaft erfordert. Eigentlich hatte ich alles getan, um dieser Umgebung zu entfliehen und etwas anderes zu machen. Dann hat es 23 Jahre gedauert, bis ich diese Werte wiederentdeckt habe, ohne die ich heute nicht mehr sein kann, auch wenn ich sie in meiner Jugend nicht schätzte. Auch aus Leidenschaft für den Wein bin ich zurückgekehrt. Glauben Sie mir, es gibt nichts Schöneres für einen Winzer, wenn er nach all der Arbeit im Weinberg und im Keller vor einem Glas sitzt und mit geschlossenen Augen die Emotionen spürt, die sein Wein auslöst. Es ist ein lebendiges Produkt, es muss in allen Phasen seiner Entwicklung verfolgt und begleitet werden. Dafür gibt es glücklicherweise die wertvolle Hilfe meiner Tochter Giulitta, der Zukunft des Unternehmens.
Bindella bei Montepulciano
Nobile di Montepulciano
Man kann sich nicht nur in einen Menschen verlieben, sondern auch in ein Stückchen Erde. Die Tenuta Vallocaia in Montepulciano ist unser kleines Paradies. Rudi Bindella
Seit mehr als 50 Jahren widmen wir uns dem Weinbau – aus einer Berufung und Leidenschaft heraus. Zunächst in der Westschweiz, seit 1983 ausschließlich in der Toskana. Denn wir glauben, dass nur der eigene Weinbau ein ganzheitliches Verständnis von Wein eröffnet. Was vor mehr als 35 Jahren Liebe auf den ersten Blick war, ist heute ein florierendes Weingut. Mit viel Herzblut, Engagement und Hand-Arbeit gelang es Rudi Bindella und seinem Team vor Ort, einen Vorzeigebetrieb zu schaffen. 2,5 Hektar Land waren es 1983, heute sind es 146. Ein Drittel davon ist mit Reben bestockt. Die Olivenbäume gedeihen auf weiteren 16 Hektar. «Mit dieser Erde fühlen wir uns verwachsen. Die Tenuta Vallocaia ist mein ‹piccolo paradiso›», sagt Rudi Bindella.
Gutsdirektor und Chefönologe ist Giovanni Capuano. Der promovierte Agronom stammt aus dem süditalienischen Avellino und hat die Qualität der Weine in den letzten 20 Jahren auf ein neues Niveau gehoben. Seine grosse Leidenschaft gilt dem roten Gold der Gegend: Vino Nobile di Montepulciano, gekeltert aus der lokalen Sangiovese-Traube. Daneben begeistern auch seine Weine aus internationalen Sorten, allen voran der Publikumsliebling Gemella bianco, ein herrlich frischer Sauvignon blanc.
Die Kellerei ist mittlerweile sehr modern und geschmackvoll renoviert worden, von den Verkostungsräumen und vom Garten aus schaut man zu den Hügeln von Montepulciano hinauf und ist umgeben von wunderschönen Skulpturen. Ein stilvolles Ambiente passend zu hochwertigen Weinen!
La Magia bei Montalcino
Brunello di Montalcino
Die meisten Leute betonen den Namen dieses Weingutes La Magìa auf dem “i” wie Magie. Aber in der lokalen Aussprache liegt die Betonung auf dem ersten “a”- bezugnehmend auf “Magione” (das Domizil, die Übernachtungsmöglichkeit). Man vermutet, dass eine gepflasterte Römerstrasse, die auch schon zuvor unter den Etruskern existierte, hier vorbeiführte und dass “magione – màgia” eine Art Poststation für Reisende und Pilger war. Wenn man den Blick über das Tal mit der romanischen Abtei Sant’Antimo, die direkt unterhalb unseres Hügels liegt, schweifen lässt, öffnet sich vor unseren Augen ein zauberhafter Anblick, der einem etwas von der Sakralität dieses Ortes ahnen lässt.
Es wundert nicht, dass vor 40 Jahren die Familie Schwarz die Entscheidung traf und an diesem traumhaften Ort neu Wurzeln zu fassen.
Der erste Weinkeller von La Màgia wurde 1978 gebaut. Schon zu Beginn der 80iger Jahre setzte man auf Nachhaltigkeit. Das Warmwasser wurde mit Hilfe von Solarenergie erzeugt. Ab 2008 ist der Keller, dank einer Fotovoltaik-Anlage energieunabhängig. Im Keller werden modernste Techniken benützt um so wenig wie möglich in den natürlichen Prozess der Vinifikation eingreifen zu müssen, damit eine höchstmögliche Qualität bei Erhaltung des spezifischen Charakters erreicht wird.
In der Kellerei la Magia werden wir ausdrucksstarke und besondere Rosso und Brunello di Montalcino probieren können.